Pädagogische Konzeption „Gemeindliches Haus für Kinder Ährenfeldfüchse“
Heute steht in Gröbenzell in allen Kindertagesstätten ein bedarfsgerechtes Angebot für die Betreuung unserer Kinder zur Verfügung. Der Weg zu dieser vorbildlichen Situation mit einer Vielzahl von Trägern (Gemeinde Gröbenzell, kirchliche, gemeinnützige und private Träger) war sicherlich nicht leicht und mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden.
Dieses breite Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen, ergänzt um die Mittagsbetreuung an den drei Grundschulen, ist für viele junge Familien ein entscheidender Grund, in unsere Gartenstadt zu ziehen.
Nicht nur die Anzahl der Betreuungsplätze, sondern vor allem das pädagogische Angebot für unsere Kinder ist entscheidend für deren positive Entwicklung.
Leitlinien der Gemeinde Gröbenzell
Das große Ziel, den Bedarf an Plätzen in Kinderbetreuungseinrichtungen zu decken, geht einher mit hohen qualitativen Anforderungen an die pädagogische Arbeit mit den Kindern.
Orientiert an der Lebenswirklichkeit unserer Kinder in den Familien geben die ständig fortgeschriebenen Konzepte der einzelnen Einrichtungen die Standards für eine qualitativ hochwertige Arbeit vor. Gemäß dem Kant´schen Motto „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ geben unsere Kindertageseinrichtungen über Bildung, Erziehung und Betreuung den Kindern und Eltern viele Anknüpfungspunkte für eine Entwicklung unserer jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürger hin zu selbstbewussten, couragierten und verantwortungsbewussten Menschen.
Unser Ziel ist es, als kommunale Kindertageseinrichtung einen Beitrag zu einer liebenswürdigen und lebendigen Gemeinde zu leisten.
In Bezug auf unseren konkreten Auftrag im Rahmen der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern verfolgen wir insbesondere folgende Leitziele:
- frühkindliche Bildung orientiert an den hohen Qualitätsstandards des Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplans
- ganzheitliche und kindergerechte Betreuung entsprechend den zeitlichen Bedürfnissen und Wünschen der Eltern
- optimale Betreuungsangebote ausgerichtet an den fachlich-pädagogischen Erfordernissen, den Anforderungen von Kindern, Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, des Trägers sowie den gesetzlichen Vorgaben
Um eine hohe Zufriedenheit unserer Eltern und Kindern zu gewährleisten, legen wir großen Wert auf eine ausführliche Vorabinformation der Eltern über die Konzeption und das Betreuungsangebot unserer Einrichtung. Denn nur durch die aktive Mitwirkung der Eltern und Kinder und durch den beidseitigen Austausch können wir unsere Leitziele gemeinsam verwirklichen.
Aus den Gesprächen heraus gewinnen wir wertvolle Informationen für unsere tägliche Arbeit und können bei auftretenden Beschwerden schnell reagieren, sie geben uns Anlass zur kritischen Reflexion unserer Arbeit.
Alle Beschwerden werden systematisch bearbeitet und dokumentiert, dazu gehört in jedem Fall eine Rückmeldung an den Beschwerdeführer oder die Beschwerdeführerin.
Für die Umsetzung dieser Ziele sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich verantwortlich.
gez. Martin Schäfer
Erster Bürgermeister
Unser Haus für Kinder ist eine familienergänzende und -unterstützende Einrichtung für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter.
Das Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist, den Kindern eigene, persönliche Wege zu ermöglichen, ihnen das nötige Selbstwertgefühl zu geben und sie zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Menschen zu erziehen. Im Haus für Kinder erfahren die Kinder, dass auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen wird, lernen aber auch, die Bedürfnisse von anderen wahrzunehmen und zu respektieren.
Um diesen Entwicklungsprozess zu unterstützen, achten wir auf einen partnerschaftlichen Umgang mit dem Kind, setzen aber auch klare Grenzen. Durch Mitbestimmung der Kinder erreichen wir, dass sie eine Mitverantwortung für getroffene Entscheidungen entwickeln und die Kinder sich angenommen, wichtig und respektiert fühlen.
Unser Leitgedanke: „Die Natur will, dass Kinder Kinder sind, bevor sie zum Erwachsenen werden.“ (Jean Jacques Rousseau)
2.1 Lage und Einzugsbereich
Unser Haus für Kinder befindet sich in der Ährenfeldschule.
Diese liegt zentral in Gröbenzell, in unmittelbarer Nähe der S-Bahn. Die Lage bietet viele Möglichkeiten, Ausflüge in nahegelegene Erholungsgebiete z.B. Olchinger See, Wildmoos-Park mit Sportplatz, Kneipp-Anlage und vieles mehr. Die angrenzende Kirchenstraße bietet viele Einkaufsmöglichkeiten, sowie im Sommer eine Abkühlung durch diverse Eisdielen. Das neugebaute Rathaus, wie auch die Bibliothek sind zu Fuß schnell erreichbar.
Auf Grund der steigenden Nachfrage nach Kindergartenplätzen, sowie nachlassendem Bedarf an Hortplätzen (Ausbau des Ganztagszweiges und flexibel buchbaren Plätzen in der Mittagsbetreuung), wurde unser ehemals zweigruppiger Hort zu einem Haus für Kinder umstrukturiert. Wir verfügen über eine Hortgruppe mit 25 Plätzen und eine Kindergartengruppe mit ebenfalls 25 Plätzen. Die Familien unserer Hort- und Kindergartenkinder kommen aus unterschiedlichen Lebenssituationen und Kulturen.
2.2 Räumlichkeiten und Ausstattung
Die Räumlichkeiten unserer Einrichtung sind im Erdgeschoss der Ährenfeldschule untergebracht. Beide Gruppenräume sind mit einer Küchenzeile ausgestattet und in verschiedene Spielbereiche (z. B. Malecke, Leseecke, Puppenecke, Bauecke) eingeteilt, um den Kindern umfassende Möglichkeiten für aktives Spielen und auch zur Entspannung zu bieten. Je nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder, werden die Räume flexibel gestaltet. Jeder Gruppe steht ein zusätzlicher Nebenraum zur Verfügung. Im Kindergarten wird dieser für die Ruhezeit und Vorschularbeit genutzt. Der Hort nutzt seinen Nebenraum überwiegend für die Hausaufgaben.
Um dem Bewegungsdrang der Kinder nachzukommen, stehen uns die Turnhalle und das weitläufige Außengelände der Schule mit Schaukeln, Sandkasten, Klettergerüst, Rutsche und eine Tischtennisplatte zur Verfügung. Die Spielmöglichkeiten wurden um einen weiteren Sandkasten im hinteren Freigelände der Schule erweitert. Des Weiteren verfügen wir über ein separates, abgegrenztes Außengelände mit Trampolin, Rutsche, Nestschaukel, Kletterturm, Reckstange, Sandkasten und ein großzügiges Areal, um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden.
Die Sanitäranlagen für beide Gruppen befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss.
2.3 Öffnungszeiten
In der Zeit von 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr ist die Einrichtung geöffnet.
Kindergartengruppe: Die Zeit von 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr bezeichnet die Kernzeit. Diese dient der ungestörten Bildungs-und Erziehungsarbeit und ist verpflichtend zu buchen.
Hortgruppe: Die Betreuungszeit beginnt nach dem regulären Unterrichtsende bis 17:00 Uhr. Die Ferienbetreuung findet in der Zeit von 7:45 – 17:00 Uhr statt.
2.4 Schließzeiten
Unser Haus für Kinder hat ca. 30 Schließtage im Jahr. Die Schließtage werden jährlich in Absprache mit dem Elternbeirat und dem Träger für ein Jahr im Voraus festgelegt.
2.5 Anmeldung, Aufnahmebestimmungen und Probezeit
Die Anmeldung für unsere Einrichtung erfolgt ausschließlich über das onlinegestützte Anmeldeprogramm.
Die Aufnahmebestimmungen sind durch die Kindereinrichtungssatzung der Gemeinde Gröbenzell unter § 5 festgelegt und können dort nachgelesen werden. Aufgenommen werden Kinder, welche körperlich und geistig soweit entwickelt sind, dass sie den Kita-Alltag erfolgreich bewältigen können und einer besonderen Pflege nicht mehr bedürfen.
Die Probezeit beträgt zwei Monate.
2.6 Gebühren
Kindergartengruppe:
Es werden Besuchsgebühren, Spiel-, Getränke- und Verpflegungsgelder erhoben. Die Besuchsgebühren und das Spielgeld sind für 12 Monate zu entrichten.
In den Sommerferien bietet die Gemeinde Gröbenzell eine Ferienbetreuung für alle gemeindlichen Kindergärten an. Diese Ferienbetreuung findet jedes Jahr im gemeindlichen Kindergarten Spatzennest statt. Hierfür ist eine separate Anmeldung erforderlich und es werden zusätzliche Gebühren erhoben.
Hortgruppe:
Es werden Besuchsgebühren, Spiel- und Getränkegelder erhoben. Die Besuchsgebühren und das Spielgeld sind für 12 Monate zu entrichten.
Die Buchung der Verpflegung und die entsprechende Gebührenabrechnung er-folgt ausschließlich durch die Eltern/Personensorgeberechtigten selbst und direkt mit dem Mensabetreiber.
Für die Ferienbuchung ist eine separate Anmeldung erforderlich und es werden zusätzliche Gebühren erhoben.
Informationen über die aktuellen Gebühren können der Kindereinrichtungsgebührensatzung der Gemeinde Gröbenzell unter § 4 und § 6 entnommen werden.
2.7 Kündigung
Die Kündigung des Betreuungsplatzes muss schriftlich vier Wochen zum Monatsende erfolgen. Die Unterschrift beider Erziehungsberechtigter ist hierzu erforderlich. In den letzten drei Monaten des Betreuungsjahres ist eine Kündigung nur in Ausnahmefällen (z. B. Umzug) möglich.
2.8 Änderungen
Bei Wechsel der Wohnung, Änderung der Telefonnummer, der Bankverbindung oder des Arbeitsplatzes ist es zwingend erforderlich, dies umgehend und schriftlich der Leitung mitzuteilen.
Unser Team besteht aktuell aus drei pädagogischen Fachkräften, drei Ergänzungskräften in Vollzeit und einer Ergänzungskraft in Teilzeit. Weiterhin unterstützt uns eine Studentin mit derzeit 15 Wochenstunden. Zudem bietet unsere Einrichtung jedes Jahr Praktika für Schülerinnen und Schüler verschiedener Bildungseinrichtungen, z. B. FOS, BOS, SPS u. Ä., an. Die Arbeit in unseren Gruppen wird dadurch verstärkt und bereichert.
Täglich treffen sich die Teams zu einer kurzen Besprechung, um den Tagesablauf zu organisieren, Erfahrungen auszutauschen und die aktuelle Aufgabenverteilung abzusprechen.
Einmal wöchentlich findet eine gemeinsame Teamsitzung mit allen Teammitgliedern der Ährenfeldfüchse statt. Neben organisatorischen Aufgaben werden die Planung der pädagogischen Arbeit, Fallbesprechungen, gruppenübergreifende Angebote, Planung von Festen und Projekten besprochen sowie Informationen weitergegeben.
Unser Team zeichnet ein respektvoller, wertschätzender sowie vertrauensvoller Umgang aus. Jeder im Team verfügt über verschiedene Ressourcen, welche sinnvoll und erfolgreich eingesetzt werden. Durch die verschiedenen Nationalitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wir eine Vielfalt von unterschiedlichen Kulturen.
4.1 Ziele in der pädagogischen Arbeit
Unsere Aufgabe ist es, die Kinder beim Erwerb folgender Ziele zu unterstützen und zu begleiten.
Personale Kompetenzen:
- Geschlechtssensible Erziehung: Angebote wie tanzen, basteln, sägen, hämmern
- freie Entfaltung der Kreativität: Materialien zum freien Gestalten, CDs, Instrumente bereitstellen, Sinneserfahrungen
- gesundheitliche Bildung: richtiges Händewaschen, angemessene Kleidung tragen, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden
- Selbstwahrnehmung schulen: persönlich begrüßen und verabschieden, offenes Ohr bieten, gemeinsam reflektieren
- ansprechende Freizeitgestaltung: Ausflüge, Aktivitäten in verschiedenen Bildungsbereichen
- Verantwortungsbewusstsein: Übernahme von Gruppendiensten, Hilfestellung für Jüngere
Unser pädagogischer Ansatz ist situationsorientiert. In einer geborgenen Atmosphäre unterstützen wir die Kinder, ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und mit einem positiven Selbstwertgefühl zu einer eigenständigen, autonomen Persönlichkeit heranzureifen. Wir vermitteln den Kindern kompetenten Umgang mit Veränderungen und Belastungen. Resilienz steht im Zusammenhang mit dem Freiheitsbegriff, dies bedeutet freiwillige Beteiligung an Entscheidungen, Mitsprache und Mitbestimmung. Hierfür bieten wir zusätzlichen Raum in unseren Kinderkonferenzen. Selbstbestimmt übernehmen sie Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Wir bringen den Kindern Respekt und Wertschätzung entgegen und ermuntern sie, Beschwerden frei zu äußern und gemeinsam Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Wir fördern Kinder ganzheitlich, damit sie unter anderem kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis-, Denk- und Erkennungsprozesse erwerben. Das Finden der eigenen Geschlechterrolle und die Stärkung der Geschlechteridentität spielen in unserer Arbeit ebenso eine zentrale Rolle.
Soziale Kompetenzen:
- Gemeinschaftsfähigkeit: Konfliktlösungsstrategien und Gesprächsregeln einüben, Kinderkonferenz, wertschätzender Umgang, gruppenübergreifende Angebote, Kindergarten-/Hortregeln
- Partizipation: Mitbestimmung bei Raumgestaltung, Feriengestaltung, Anschaffung von Spielen, Projekten, Festen, Angeboten
- interkulturelle Erziehung: Regeln, Sitten, Bräuche, Feste aus der eigenen und anderen Kulturen durch Lieder, Geschichten, Sprachspiele kennen lernen
- Empathie: sich für andere einsetzen, Patenschaften übernehmen, Lesehilfe für jüngere Kinder
- Umweltbildung: Mülltrennung und -vermeidung, Recycling, Sauberhalten des Gruppenraums und des Pausenhofs, achtsamer Umgang mit Tieren, Pflanzen und Lebensmitteln, Konsumverhalten, Forschen und Entdecken
Auf der Basis einer guten Bindung zwischen den Betreuenden und Kindern lernen die Kinder, sich in andere hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit), rücksichtsvoll miteinander umzugehen und Konflikte zu lösen.
Als „Weltenbürger“ lernen die Kinder Regeln, Normen, Sitten und Bräuche verschiedener Wertesysteme kennen und finden Parallelen zu ihrer Kultur (interkulturelle Erziehung). Durch aktives Einbringen und Mitentscheiden (Partizipation) werden sie vorbereitet auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft, in der sie Verantwortung für ihr Handeln und für ihre Umwelt übernehmen.
Lernmethodische Kompetenzen:
- Vorschule: gezielte Sprachförderung, differenzierte Förderung und Vorbereitung auf die Schule
- Sprache und Literacy: singen, reimen, Geschichten erzählen, vorlesen, Rollenspiele, Theater
- Bewegung: Bewegung durch Musik, Sprache und Tanz, Möglichkeiten und Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit erkennen und akzeptieren, Energie in Bewegung erfahren
- Medienkompetenz: Besuch in der Bücherei, Zeitschriften
- Selbstorganisation und -reflexion: positive Verstärkung durch Belohnungssysteme, Lernen lernen, Gestaltung von Merkhilfen
- Hausaufgaben: selbstständige Arbeitsweise, Aufzeigen verschiedener Lernwege, Hilfsmittel zur Verfügung stellen, Bewegungspausen
Wir führen Kinder an eigenständiges, strukturiertes Lernen heran und geben ihnen strategische Hilfen zur Selbstorganisation. Wir zeigen ihnen Varianten auf, die zum Wissenserwerb hilfreich sind, wie z. B. die Nutzung eines Nachschlagewerks, das Internet oder das Nachfragen bei den Betreuerinnen und Betreuern. Es ist uns wichtig, dass die Kinder erkennen, dass das Gelernte auf andere Sachverhalte übertragen werden kann.
Vorschularbeit ist in unserer Einrichtung ein wichtiger Bestandteil. Zu dieser wird zusätzlich ein „Vorkurs Deutsch“ für Kinder mit Migrationshintergrund angeboten. Da auf Grund der Pandemie der Vorkurs Deutsch nicht stattfinden konnte, haben wir Teile dieses Kurses in unsere Sprachförderung integriert und werden dies auch so fortführen.
Zur Sprachförderung verwenden wir neben dem etablierten „Würzburger Sprachprogramm“ sprachfördernde Karten, Geschichten mit offenem Ende, welche die Kinder nicht nur zum Sprechen, sondern auch nach der Schule zu Lösungsmöglichkeiten auffordern.
Um diese Ziele zu erreichen, werden die Entwicklungsschritte der Kinder in regelmäßigen Abständen, 1x jährlich, bei Bedarf auch öfter, dokumentiert und in Beobachtungsbögen, wie z. B. Perik oder „Bellers Entwicklungstabelle“, festgehalten.
4.2 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
Im pädagogischen Alltag werden die Erfordernisse des § 8a, SGB VIII, beachtet. Bei Bedarf empfehlen wir, je nach Fall, die entsprechenden Beratungsstellen, wie z. B. den Familienstützpunkt in Gröbenzell in der Rathausstr. 13, die Erziehungsberatung Fürstenfeldbruck in der Bullachstr. 27 oder die Erziehungsberatung der Diakonie Gilching in der Römerstr. 33, welche auch mittwochs eine Beratung in Gröbenzell im Sozialzentrum, Rathausstr. 5 anbietet. Diese Stellen bieten Elterntelefon, Kummertelefon, Fachleute für therapeutische Methoden und Informationsveranstaltungen an. Kompetente Beratung bietet KIBS bei sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt bei Jungen und jungen Männern. IMMA berät, schützt, hilft und begleitet Mädchen und junge Frauen.
Gemäß Datenschutzgrundverordnung werden alle Ereignisse streng vertraulich und diskret behandelt.
Gegebenenfalls behält sich die Gemeinde Gröbenzell als Träger der Einrichtung vor, das Jugendamt, bzw. die insofern erfahrene Fachkraft (IseF), bei Verdacht einer Kindeswohlgefährdung einzuschalten. Als Kindeswohlgefährdung gelten folgende Erscheinungsformen: körperliche und seelische Vernachlässigung und Misshandlung, körperliche und sexuelle Gewalt im Elternhaus, zwischen Betreuungspersonal und Kind und zwischen Kindern untereinander.
Wir haben ein individuelles Kinderschutzkonzept für unsere Einrichtung entwickelt und nehmen jährlich an Fortbildungen zu diesem Thema teil. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in intensiven Gesprächen über unser Konzept informiert und in Bezug auf dieses Thema sensibilisiert.
4.3 Tagesablauf
Hortgruppe
- 11:20 Uhr – 13:00 Uhr: Eintreffen der Kinder, je nach Unterrichtsende kommen die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten in den Hort. Nach der Begrüßung haben sie Gelegenheit, uns ihre Erlebnisse aus der Schule mitzuteilen, je nach Interesse und Bedürfnis frei zu spielen oder bei angeleiteten Aktivitäten mitzumachen.
- 13:05 Uhr: Gemeinsames Mittagessen aus der Mensa im Gruppenraum
- 13:30 Uhr: Freispiel im Außengelände
- 14:00 Uhr: Hausaufgabenzeit, mindestens bis 15:00 Uhr
- 15:30 Uhr: Brotzeit in der Gruppe
- 16:00 Uhr: Freispiel, Spiel im Außenbereich oder Projekte und Angebote auf freiwilliger Basis
- 17:00 Uhr: Der Hort schließt
Kindergartengruppe
- 7:30 – 8:30 Uhr: Bringzeit der Kinder, Tischspiele, Puzzles und Malen
- 8:30 Uhr: Morgenkreis
- 9:00 Uhr: Gemeinsame Brotzeit
- 9:30 Uhr: Würzburger Sprachprogramm, Vorschularbeit, Vorkurs Deutsch
- 9:45 Uhr: Pädagogische Angebote und Spiel im Freien – je nach Wetterlage
- 12:00 Uhr: Mittagessen
- 12:30 Uhr: Erste Abholzeit, Ruhepause
- 13:30 Uhr: Abholung je nach Buchungszeit, Spiel im Freien – je nach Wetterlage
- 15:00 Uhr: Brotzeit
- 15:20-17:00 Uhr: Freispiel
- 17:00 Uhr: Der Kindergarten schließt
4.4 Hausaufgaben in der Hortgruppe
Von 14:00 Uhr bis ca. 15:00 Uhr ist bei uns Hausaufgabenzeit. Dazu werden die angrenzenden Schul- und Nebenräume genutzt. Bei den Hausaufgaben achten wir auf eine ruhige Atmosphäre, um jedem Kind die Möglichkeit zu geben, konzentriert zu arbeiten. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind lernt, seine Hausaufgaben selbstständig zu erledigen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Hausaufgaben. Im Rahmen unserer personellen Möglichkeiten geben wir Hilfestellung, wenn es nötig ist, leisten aber keinen Nachhilfeunterricht.
Kinder, die ihre Hausaufgaben erledigt haben, dürfen in den Gruppenraum zum Spielen gehen.
4.5 Morgen- und Ausruhkreis in der Kindergartengruppe
Im Morgenkreis findet die gemeinsame Begrüßung statt. Im Anschluss daran werden z. B. Kreisspiele durchgeführt, Lieder gesungen, Bilderbücher angeschaut, Kinderkonferenzen abgehalten, Erzählstunden angeboten und vieles mehr.
Nach dem Mittagessen beginnt die Ruhephase, wir hören eine CD oder lesen eine Geschichte vor, damit die Kinder sich etwas entspannen können.
4.6 Vorschule
Wir versuchen die Kinder dort abzuholen, wo sie aktuell stehen, um sie gezielt auf die Schule vorzubereiten. Dazu gehören Übungen zur Fein- und Grobmotorik, Sprachübungen (hierauf liegt unser Augenmerk besonders intensiv), Tischkultur und Förderung der Konzentrationsspanne, sowie Frustrationstoleranz. Der Erwerb sozialer Kompetenzen hat für uns ebenfalls einen hohen Stellenwert.
Aufgrund der Vielfalt der Kulturen setzen wir bei jedem Kind individuelle Ansatz- und Schwerpunkte.
4.7 Ernährung
Zum Start in den Tag wird den Kindergartenkindern täglich ein kleines Frühstück angeboten, das durch die Einrichtung gestellt wird.
Ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis ist das Mittagessen, welches wir gemeinsam in den Gruppenräumen einnehmen.
Die Kindergartengruppe bezieht das Mittagessen vom Cateringservice „Cantina“ in Karlsfeld. Für die Kinder sind innerhalb ihrer eigenen Tischgruppe kleine Dienste, wie z. B. Tischdecken, abräumen oder Getränke einschenken, möglich. Das Mittagessen der Hortkinder kommt von dem Caterer „Food Varieté“ aus Schönbrunn. Kleine Hilfsdienste sind im gleichen Umfang wie im Kindergarten möglich.
Am Nachmittag findet in beiden Gruppen je eine gemeinsame, einheitliche Brotzeit statt, welche ebenfalls durch die Einrichtung gestellt wird.
4.8 Freizeitgestaltung
Ferien
In den Ferien bieten wir den Kindern ein abwechslungsreiches und interessantes Programm an. Wenn möglich unternehmen wir Tagesausflüge, z. B. in den Tierpark, Wildpark und zum Abenteuerspielplatz, fahren auf den Bauernhof, gehen ins Kino, besuchen verschiedene Museen und Workshops, bleiben aber auch gerne mal in der Einrichtung, um miteinander zu spielen.
Hausaufgabenfreier Freitag für die Hortgruppe
Nachdem die Kinder mit Hausaufgaben häufig ihre Nachmittage verbringen, bleibt für besondere Freizeitaktivitäten meist nur der Freitag. An diesem Tag werden im Hort keine Hausaufgaben erledigt. Als Ausgleich zum Schulalltag sollen die Kinder mehr Zeit zum intensiven Spielen und gemeinsamen Miteinander haben.
So haben wir vor allem freitags Zeit für:
- Kinderkonferenz (nach Bedarf, um u. a. Ideen und Vorschläge einzubringen, Beschwerden und Probleme anzusprechen, Befragungen durchzuführen)
- Geburtstagsfeiern
- Projekte (bisher durchgeführte Projekte waren z. B. gesunde Ernährung, Weihnachtsmarkt, Modezauber, Kunstprojekt, Benimm ist in, Vermeidung von Müll, Hörspiel)
- Ausflüge (z. B. Spielplätze, Bücherei, Kinder- und Jugendmuseum, Zirkus Krone, Hirschgarten, Kneippanlage, Olchinger See, usw.)
- Bewegungsangebote in der Turnhalle und im Mehrzweckraum
- Aktionen (z. B. Backen, neue Raumdekorationen, Musik, Kunst, Theater, Nähen, Kochen, Werken)
4.9 Besondere Aktivitäten
In der Adventszeit dekorieren wir den Tannenbaum im Foyer des Rathauses Gröbenzell mit unserem selbstgebastelten Weihnachtsschmuck (nicht während der Pandemie). In den Ferien bieten wir, wenn möglich, für beide Gruppen gemeinsame Ausflüge an (z. B. zur Feuerwehr, zum Rodelberg) und wir feiern gruppenübergreifende Feste.
4.10 Soziales Engagement
Gemeinsam mit den Kindern wird entschieden, für welches soziale Projekt sich die Einrichtung engagieren möchte. 2022 bemalten wir im Rahmen des 70-jährigen Jubiläum der Gemeinde 70 Ostereier mit den Kindern und versteckten diese. Außerdem haben wir an der Veranstaltung „Gröbenzell ist bunt“ mitgewirkt.
4.11 Inklusion und Integration
In unserer Einrichtung wird angestrebt, Kinder mit unterschiedlichsten Persönlichkeitsmerkmalen adäquat zu betreuen und sie an der Gemeinschaft in der Gruppe teilhaben zu lassen. Es ist uns ein großes Anliegen, die Integrationsbereitschaft der Kinder von Familien mit Migrationshintergrund zu fördern.
4.12 Austritt aus dem Haus für Kinder
Im Haus für Kinder besitzt jedes Kind ein Portfolio. Es wird zu Beginn des Betreuungsverhältnisses vom pädagogischen Personal angelegt. Die jeweiligen Erlebnisse werden darin dokumentiert. Verlässt ein Kind das Haus für Kinder, so erhält es zum Ende der Betreuung sein Portfolio als Erinnerung an die Zeit in der Einrichtung.
Transitionen (= Übergänge) sind stets mit Veränderungen und Anforderungen an das Kind verbunden.
Um diese erfolgreich bewältigen zu können, gestalten wir den Übergangsprozess gemeinsam mit Kindern und Eltern und bieten verschiedenste Hilfestellungen an.
Eingewöhnung in die Kindergartengruppe
Tag der offenen Tür
Schnuppernachmittag für die neuen Kinder
Die Eingewöhnung erfolgt individuell, abgestimmt auf jedes einzelne Kind
Übergang vom Kindergarten in die Schule
Reflexion mit Kindern über die vergangene Kindergartenzeit
Begleitung der Loslösephase
Ausflug zum Jahresschluss
Große Abschiedsfeier für die Vorschüler
Eingewöhnung in den Hort
Reflexion mit Kindern über die vergangene Kindergartenzeit
Begleitung der Loslösephase
Übergang vom Hort zur weiterführenden Schule
Reflexion mit den Kindern über die vergangenen Hortjahre
Begleitung der Loslösephase
Große Abschiedsfeier für die Viertklässler
Wenn es gelingt, Kinder ganzheitlich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, werden sie Übergänge erfolgreich meistern können.
6.1 Zusammenarbeit mit den Eltern
Für das Gelingen unserer pädagogischen Arbeit ist es wichtig, dass Eltern und die Einrichtung den Weg der Erziehung gemeinsam gehen. Deshalb ist eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern, zum Wohle der Kinder, von entscheidender Bedeutung.
Wir legen großen Wert auf Informationsaustausch, z. B.
- bei Aufnahmegesprächen
- bei Tür- und Angelgesprächen, um besondere Erlebnisse und aktuelle Befindlichkeiten des Kindes weiterzugeben
- bei vereinbarten Einzelgesprächen über den Entwicklungsstand des Kindes
- bei Elternabenden
- bei Festen
- bei mündlichen und schriftlichen Informationen zu den unterschiedlichsten Themengebieten
In unserem Elterncafé, welches wir im Laufe eines Betreuungsjahres zu bestimmten Zeiten anbieten, können sich Eltern in einer gemütlichen Atmosphäre treffen, sich gegenseitig kennenlernen oder die Kinder bei ihren Aktionen, z. B. Weihnachtsbasar, Kinderflohmarkt unterstützen. Dies war während der Pandemie nicht möglich.
6.2 Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat
Am ersten Elternabend im neuen Schul- bzw. Kindergartenjahr wird unser Elternbeirat gewählt. Der Elternbeirat wird von der Einrichtungsleitung in regelmäßigen Sitzungen über die pädagogische und organisatorische Arbeit informiert und bei wichtigen Entscheidungen gehört:
- bei der Planung der Schließtage der Einrichtung
- bei der Gestaltung und Organisation von Festen
- als Ansprechpartner für alle Eltern
- als Vermittler zwischen Träger und Team
6.3 Beschwerdemanagement
Beschwerden von Eltern in einer pädagogischen Einrichtung sind Bestandteil des alltäglichen Geschehens. Durch einen professionellen Umgang des pädagogischen Personals mit einer Beschwerde, kann diese nicht als persönlicher Angriff, sondern als Chance zur Weiterentwicklung gesehen werden.
In unserem Haus für Kinder gibt es verschiedene Möglichkeiten mit Eltern- sowie mit Kinderbeschwerden umzugehen.
Im Umgang mit Eltern:
- sich Zeit nehmen für Gespräche
- aktives Zuhören
- Elternbriefkasten
- Elternbefragung
- ständige Selbstreflexion
Im Umgang mit Kindern:
- regelmäßige Reflexion über das Gruppengeschehen
- Kinderkonferenzen
- Wünsche-Anregungen-Kritik-Box
7.1 Schule
Nachdem unsere Einrichtung und die Schule in einem Gebäude sind, arbeiten wir sehr eng mit der Ährenfeldschule zusammen. Zwischen Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern findet bei Bedarf ein Gespräch statt, um uns über den aktuellen Stand des Kindes auszutauschen und das Kind individuell zu unterstützen. Bei Bedarf können Maßnahmen zum Wohle des Kindes mit der Schulsozialarbeiterin besprochen werden.
7.2 Fachdienste
Wir treten bei Bedarf und nach Absprache mit den Eltern in Kontakt mit Beratungsstellen, um bei auftretenden Problemstellungen gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
8.1 Elternbefragung
Die Zufriedenheit der Eltern ist uns wichtig. Deshalb führen wir einmal im Jahr eine anonyme Elternbefragung durch, in der die Eltern ihre Meinung zu unserer pädagogischen Arbeit und der gesamten Einrichtungsstruktur äußern können. Die Ergebnisse der Befragung werden ausgewertet und in der Einrichtung veröffentlicht. Über diese Rückmeldungen erfahren wir die Vorstellungen und Wünsche der Eltern und können sie gemeinsam mit dem Träger bei unserer Planung einbeziehen.
8.2 Fortbildungen
Um den pädagogischen Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden, nimmt unser Team jährlich an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teil. In Absprache mit der Leitung wählen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Angebote, entsprechend der persönlichen Ressourcen und dem Bedarf der Einrichtung, aus. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gemeindlichen Kindertagesstätten gibt es zusätzlich einen gemeinsamen Inhouse-Fortbildungstag im Jahr.
Mit dieser Konzeption möchten wir Ihnen einen kurzen Einblick in unsere Einrichtung und unsere pädagogische Arbeit geben. Unser Team hat viel Zeit in die Erstellung dieser Konzeption investiert und sich dabei intensiv mit der eigenen Arbeit auseinandergesetzt und sie reflektiert.
Neben der Umsetzung des BEP (Bayerischer Erziehungsplan), ist es uns ein großes Anliegen, dass wir neben den zahlreichen Angeboten und Aktivitäten, die wir den Kindern anbieten, auch einen Raum schaffen, in dem sie „nur“ Kind sein dürfen. Wir bieten viele Möglichkeiten dafür, dass Kinder, auch aus ungeplantem Geschehen und Spiel heraus, lernen können. Nicht nur soziale Kompetenz, auch die Fortsetzung schulischer Aufgaben, wie Mathematik, Grammatik und Erzählkunst etc., entstehen oftmals spontan und situationsgebunden im Kitaalltag. Wir begleiten die Kinder ein Stück auf ihrem Weg und erleben immer wieder, dass sie gegenseitig voneinander lernen, sich geborgen fühlen, sich etwas zutrauen, selbstständig Konflikte lösen und Freundschaften schließen. Dies kommt der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes unmittelbar zu Gute.
Diese Konzeption erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. Unser Team wird sie immer weiter entwickeln und ist jederzeit offen für Ideen und Anregungen.
Das Team vom Haus für Kinder Ährenfeldfüchse
Bildergalerie: Gemeindliches Haus für Kinder Ährenfeldfüchse
Leitung der Kindertageseinrichtung: Karin de Brecey
Träger der Kindertageseinrichtung: Gemeinde Gröbenzell
Herausgeber dieser pädagogischen Konzeption: Gemeindliches Haus für Kinder Ährenfeldfüchse
Redaktion und damit verantwortlich im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.): Erster Bürgermeister Martin Schäfer