Umbau der ehemaligen Polizeiinspektion zur Gröbenzeller Musikschule fertiggestellt
Erstmals im Landkreis stellt eine Gemeinde der örtlichen Musikschule und der Kreismusikschule eigene Räumlichkeiten bzw. ein eigenes Gebäude für den Unterricht zur Verfügung. Möglich ist dies durch den Umbau der ehemaligen Polizeiinspektion. „Am 1. Dezember übergeben wir die Schlüssel an die Verantwortlichen der Musikschule“, freut sich Erster Bürgermeister Martin Schäfer. Dabei profitiert nicht nur die Musikschule vom Umbau. „Auch in den Schulen und im Bürgerhaus werden so dringend benötigte Räume frei“, erklärt Schäfer weiter. Die eigentliche Umbaumaßnahme wurde im Herbst 2021 begonnen und dauerte rund ein Jahr. Das Puchheimer Architekturbüro Grandtner & Adlwärth hat den Umbau begleitet, wie zuvor auch schon die energetische Sanierung des Teils mit Wohnungen und den ersten Bauabschnitt der Nachnutzung der Polizei.
Das Gebäude
Was früher ein in die Jahre gekommenes und verschlossen wirkendes Gebäude mit Gefängniszellen im Keller aus den 1970er-Jahren war, wurde mit Hilfe moderner Architektur neu erfunden. Entstanden sind dabei unterschiedlich große, helle und gut nutzbare Unterrichtsräume in denen die Kreismusikschule nun an einem Standort ihre Wirkung entfalten kann. Baulich wurde die Fassade geöffnet und mit großen Fenstern mit schallgedämmten Lüftern zur Straße ausgestattet. Auch der Schallschutz zwischen den Räumen wurde ertüchtigt, damit zeitgleich Unterricht stattfinden kann. „Außerdem haben wir auch diesen Gebäudeteil energetisch saniert und durch einen Aufzug barrierefrei umgebaut“, erklärt Bauamtsleiter Markus Groß, „die ehemaligen Stellplätze der Polizei-Einsatzfahrzeuge haben wir entsiegelt und mit viel Grün einladend gestaltet.“ Moderne Sanitärräume sowie ein Sozialraum für das Lehrpersonal runden das Angebot vor Ort ab.
Die Sanierungskosten
Die Kosten für den Umbau zur Musikschule belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Dazu kommen noch rund 300.000 Euro Kosten für den, direkt nach dem Auszug der Polizei umgesetzten, ersten Bauabschnitt. In diesem hat der Familienstützpunkt seine Räume gefunden. „Wir haben für beide Bauabschnitte Ende 2021 beachtliche 882.400 Euro Fördermittel im Rahmen der Bayerischen Förderinitiative ‚Innen statt Außen‘[1] bewilligt bekommen“, resümiert Bauamtsleiter Groß, „ohne diese Unterstützung hätten wir ein solches Projekt – zumal in den unsicheren Zeiten der Pandemie – nicht realisieren können.
Und Schäfer ergänzt: „Schön ist, dass wir bei den Baukosten trotz der schwierigen Rahmenbedingungen eine Punktlandung geschafft haben.“
Die Hintergründe
Der Umbau der ehemaligen Polizeiinspektion in Räume für die Kreismusikschule wird seit Herbst 2018, seit der Auszug der Polizei feststand, in der Gröbenzeller Gemeindeverwaltung verfolgt. Zwischenzeitlich wurden die Räume durch die Verwaltung selbst genutzt, um die Zeit bis zum Bezug des Rathausneubaus zu überbrücken. Bei den Räumen handelt es sich um einen Teil einer Eigentümergemeinschaft, mit mehreren Wohnungen und sozialen Nutzungen. Die Eigentümergemeinschaft hat die Umbaumaßnahmen und die Idee des Umbaus in eine Musikschule dankenswerterweise mitgetragen.
Nun kann diese mit ihren Instrumenten einziehen – und es können sogar noch ein paar Neue hinzu kommen: Der Gröbenzeller Gemeinderat hat neben den Baukosten und 20.000 Euro für die Möblierung auch noch 12.000 Euro Sonderbudget für die Erweiterung des Instrumentenpools bewilligt.
[1] Die Maßnahme folgt dem Prinzip der Innen- vor Außenentwicklung, stärkt den Ortskern und schont dabei Grund und Boden. Gerade das Flächensparen ist von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung unserer Städte und Gemeinden, die Bayerische Staatsregierung belohnt das Engagement dahingehend mit einem Förderbonus von 80 Prozent.