Ergebnisse der Mobilitätsbefragung in Gröbenzell
Wie mobil sind die Bürger*innen Gröbenzells? Welche Wege werden in Gröbenzell, welche nach München oder darüber hinaus gemacht? Welche Verkehrsmittel werden für welche Wege (z.B. Beispiel zum Einkaufen, in der Freizeit, zur Arbeit) genutzt? Diesen Fragen ist die Gemeinde Gröbenzell mit der Mobilitätsbefragung auf den Grund gegangen. Die Ergebnisse des beauftragten Verkehrsplanungsbüros LK Argus werden jetzt präsentiert und stehen hier zum Download bereit. Ziel der Erhebung ist es, eine gute Grundlage für die Verkehrsplanung sowie gezielte Ansätze für die Anpassungen der Mobilitätsstrukturen der Gemeinde zu gewinnen. Auf dieser Basis können neue Verkehrsangebote geschaffen, Defizite in Handlungsprogramme aufgenommen und gegebenenfalls Infrastrukturen ausgebaut werden.
Informationen zur Mobilitätsbefragung
Die Gemeinde Gröbenzell führte zwei Befragungswellen in Frühjahr und Herbst 2020 durch. Dabei wurde der ursprüngliche Befragungszeitraum (Mai 2020) für die zweite Erhebungswelle pandemiebedingt in den Herbst verschoben.
Im Mittelpunkt der Befragung stand, welche Verkehrsmittel den Gröbenzeller Haushalten zur Verfügung stehen (wie z.B. Auto, Fahrrad, etc.) und „von wo nach wo“, zu welchem Zweck und mit welchen Verkehrsmitteln Wege an einem ausgewählten „Stichtag“ zurückgelegt werden. Auch die Gründe, warum manche Verkehrsmittel eher wenig genutzt werden und Angaben, wo Defizite gesehen und Verbesserungen im Verkehrsangebot gewünscht werden, waren von Interesse.
Ein wesentliches Ergebnis der Befragung ist die prozentuale Aufteilung unterschiedlicher Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsaufkommen, der sogenannte Modal-Split. Aus dem aktuellen Modal Split geht hervor, dass statistisch gesehen knapp ein Viertel der Gröbenzeller*innen Fahrrad und Pedelec nutzt, um von A nach B zu kommen.
Dieser Anteil soll laut Gemeinderatsbeschluss vom 26.11.2020 auf rund 30 Prozent erhöht werden. Die Mobilitätsbefragung sowie der Beschluss zur Erhöhung des Radverkehrsanteils am Modal-Split waren außerdem Voraussetzung dafür, dass Gröbenzell dauerhaftes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) werden konnte.
Details zur Erhebung
Für eine statistisch gesicherte Auswertung wurde eine „Netto-Stichprobe“ von mindestens 500 Personen, also 2,5 Prozent empfohlen. Da der Rücklauf in Befragungen natürlich nie 100 Prozent entspricht, musste die „Brutto-Stichprobe“, also die Anzahl der tatsächlich angeschriebenen Haushalte höher sein. So wurden bei der Haushaltsbefragung insgesamt 1.500 Haushalte angeschrieben, die in einer Zufallsstichprobe ausgewählt wurden. Nur durch das Zufallsprinzip bei der Auswahl kann eine statistisch gesicherte Auswertung erfolgen und eine Hochrechnung auf die gesamte Gröbenzeller Bevölkerung von gut 20.000 Einwohner*innen ist möglich.
Nach Abschluss der Erhebungsphase lagen verwertbare Antworten von 1.127 Personen im Alter ab 6 Jahren aus 468 Haushalten vor. Davon haben 951 Personen Angaben zur Mobilität gemacht. Der Rücklauf nach Personen entspricht 4,9 Prozent der Bevölkerung ab 6 Jahren und liegt damit gut über der geforderten Mindest-Netto-Stichprobe. Der Rücklauf nach angeschriebenen Haushalten beträgt 31,2 Prozent. Die Gemeinde Gröbenzell bedankt sich für die engagierte Teilnahme und die damit umso besser verwertbaren Ergebnisse.
Die Mobilitätsbefragung wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr im Rahmen der Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden gefördert.