/gzll/20230131-100511-Saatkraehe-Pixabay.jpg)
Anfang Februar starten in Gröbenzell erneut die Vergrämungsmaßnahmen gegen die Saatkrähen-Population: Ein Falkner wird seine Tätigkeit aufnehmen und soll mit Hilfe seines speziell ausgebildeten Greifvogels dazu beitragen, dass die Saatkrähen ihre Neststandorte verlassen. So sollen diese vom Brüten im Siedlungsgebiet abgehalten werden.
Ihre Unterstützung ist gefragt
Damit die geplanten Maßnahmen erfolgreich sein können und sich die Saatkrähen nicht auf andere Bereiche im Siedlungsgebiet ausbreiten, bittet die Gemeinde Gröbenzell Sie um Meldung, falls an anderen Stellen neue Krähennester entstehen sollten. Dies am besten per E-Mail an umwelt@groebenzell.de oder telefonisch unter 08142/505 – 283 oder – 895.
Ein Saatkrähennest erkennt man am Neststandort, der sich meist am Kronenschluss von Laubbäumen befindet, sowie daran, dass mehrere Nester nah beieinander liegen. Einzelnester hingegen sind unproblematisch, da es sich dabei meist um Rabenkrähen handelt, die nicht in Kolonien brüten. Die Saatkrähe ist schwarz von Kopf bis Fuß, das Gefieder schimmert aber metallisch bläulich bis violett. Das wichtigste Erkennungsmerkmal ist die grauweiße Schnabelbasis, an der – außer bei Jungvögeln – keine Federn sitzen. Der Schnabel ist relativ gerade und spitz.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Meldungen, dass die Krähen von Bürgerinnen und Bürgern gefüttert werden. Damit keine weiteren Saatkrähen angelockt werden, bittet die Gemeinde Gröbenzell ausdrücklich, dies zu unterlassen.
Hintergrundinformationen zu den Saatkrähen in Gröbenzell
Seit der Unterschutzstellung der Vögel durch das Bundesnaturschutzgesetz im Jahr 1977 kam es zu einem deutlichen Anwachsen der zuvor stark geschrumpften Saatkrähen-Population in Bayern. Waren die Brutgebiete ursprünglich in offenen Landschaften mit Gehölzgruppen, befinden sie sich inzwischen fast ausschließlich innerhalb von Städten und Gemeinden, wo die Krähen als störend wahrgenommen werden.
In Gröbenzell wurden im Jahr 2021 die ersten brütenden Saatkrähen gemeldet. 2022 verzeichnete die Gemeinde einen Anstieg auf insgesamt 66 Nester in der Ammerseestraße und der Rathausstraße. Dies hatte zu Konflikten mit Anwohner*innen geführt, weshalb der Gemeinderat beschlossen hat, sich an den, durch die Regierung von Oberbayern genehmigten, Vergrämungsmaßnahmen zu beteiligen.
Es handelt sich dabei um ein interkommunales Vorgehen in enger Abstimmung mit den Nachbargemeinden und der Regierung von Oberbayern. Die Vergrämungsmaßnahmen in den Brutsaisonen 2023 und 2024 verliefen – auch dank der Meldungen der Gröbenzeller Bürgerinnen und Bürger – sehr erfolgreich. Der Ortsbereich konnte im Jahr 2024 vollständig von Saatkrähen freigehalten werden.
Ziel der Maßnahmen
Langfristig sollen die Saatkrähen aus besiedelten in siedlungsfernere Bereiche vergrämt werden. Hierfür sind jedoch die Etablierung und der Schutz einer solchen Neuansiedlung Voraussetzung. Sollten sich Saatkrähen in unproblematischen Bereichen zum Brüten niederlassen, dürfen sie dort auf keinen Fall gestört werden.